Asp Spreng ist ein Künstler mit vielen Gesichtern. Ein Mensch, der uns ebenso einen Spiegel vorhält wie er sich selbst hinter einer Maske verbirgt, ein genialer Kopf, der es immer wieder aufs Neue versteht, musikalische Kerzen in einer Welt aus Dunkelheit zu entzünden. Wer der Mensch hinter diesen Masken ist, wer für all jene Stücke verantwortlich zeichnet, wer dieses Phantom ist, das sich tief in den Katakomben unserer Phantasie eingenistet hat, ist für ihn dabei nebensächlich. Es ist seine Kunst, die zählt. Es sind die Werke, die er uns beschert hat. Es sind die Melodien, die überdauern.
Alles ist durchweht von einem morbiden-romantischen Hauch, wie er sonst nur den Werken Edgar Allan Poes, Charles Baudelaires, H.P. Lovecrafts oder Lord Byrons entströmt. So entwirft dieser Architekt des Gothic Novel Rock seit den letzten Atemzügen des vorigen Jahrtausends schrecklich-schöne Kathedralen düsterer Musik, zeichnet feine Luftschlösser aus dunklen Wolken und verbrennt sich stets selbst im Widerschein seiner eigenen Besessenheit. Denn besessen ist er, besessen von seinen Visionen, seiner Kunst, besessen von seinen Worten und Noten. Genie und Wahn sind manchmal untrennbar aneinandergekettet. Es bedarf allerdings erst eines Kompendiums wie „Per Aspera Ad Aspera – This Is Gothic Novel Rock“, um diesen Umstand in ihrem vollen Ausmaß zu erfassen. 15 Jahre musikalische Grenzgänge, die bei aller Memento-Mori-Optik eines begreiflich machen wollen: Es gibt viel Schönheit in der Hässlichkeit, es gibt Licht in der Schattenwelt.