Ob Philosophie, Gesellschaft, Arbeit oder Beziehungen – so gross wie die Vielfalt von Staubers Themen ist die fast schon wissenschaftliche Akribie, mit der er diese in unzähligen Variationen untersucht und auf den Punkt gebracht hat. Sein Werk von gegen siebzehntausend kleinformatigen Metaphern ist geprägt von präziser Beobachtung, sinnlicher Fantasie, elegantem Handwerk und leisem Humor. Die poetische Bildsprache sowie die überlegt und zurückhaltend mit der Tuschfeder gesetzten Linien und Schraffuren erinnern an die grossen europäischen Zeichner und Staubers Zeitgenossen Bosc, Chaval, Flora und Sempé, die ebenfalls mit Originalen in der Ausstellung vertreten sein werden. Das Cartoonmuseum Basel präsentiert Jules Stauber zudem als prägenden Künstler des «Nebelspalter» und ergänzt sein Schaffen mit Arbeiten von Zeichnerkollegen, die mit ihm in der renommierten Schweizer Satirezeitschrift publizierten. Inhalte, Formen und Grenzen der satirischen Kritik an der Gesellschaft der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts werden in der Ausstellung greifbar und lebendig.
Im Cartoonforum Stauber revisited: Hélène Becquelin, Laura Jurt, Gabi Kopp, Lika Nüssli und Corinne Rey (Coco)
Die Begegnung von Mann und Frau war das Lieblingsthema Staubers. Dabei gleichen seine Versuchsanordnungen zu Balz, Erotik, Liebe und Ehe eher einem amourösen Rollenspiel als einem Geschlechterkampf bis auf die Knochen: die Damen sind üppig und zeigen gerne, die Herren tragen Anzug und Halbglatze und schauen gerne hin. Auf Basis dieser schlichten Formel kombiniert Stauber Beobachtungen und erotische Fantasien zu charmanten, auf liebevolle Art sinnlichen, gerne direkten, aber nie bösartigen Duetten. Die fünf Zeichnerinnen Hélène Becquelin, Laura Jurt, Gabi Kopp, Lika Nüssli und Corinne Rey (Coco) knüpfen im Cartoonforum mit Radierungen, Aquarellen und Objekten an Paarbilder Staubers an und verweben diese mit der Gegenwart.
Vernissage: Freitag, 15.3.2013, 18.30 Uhr
www.cartoonmuseum.ch