Philia: Wie aufregend fühlt sich die Veröffentlichung Deines Debütalbums für Dich an?
Pavla: Das ist etwas, dass ich schon immer tun wollte. Es stellt mich sehr zufrieden und es ist ungeheuer aufregend, mein Werk letztendlich veröffentlicht zu sehen.
Philia: Wie lange hast Du am Album gewerkelt? Würdest Du jetzt, mit etwas zeitlichem Abstand, noch gerne Änderungen daran vornehmen wollen?
Pavla: Es kommt mir vor, als hätte ich schon immer an diesem Album gearbeitet, aber tatsächlich dauerte die Fertigstellung zwei Jahre. Ich denke schon, dass meine Musik genau das widerspiegelt, was ich machen und sagen will.
Philia: Die Musik des Albums erinnert stilmässig an einen Soundtrack und generiert Kopfkino. War diese Stilrichtung schon immer „deins“ oder hast Du schon verschiedenes ausprobiert?
Pavla: Für meine Lieder greife ich auf persönliche Erlebnisse und Erfahrungen zurück, lasse mich aber ab und zu von Filmen inspirieren. Kino und Filmmusik haben mich schon immer fasziniert, vielleicht erklärt sich so der Einfluss auf meine Musik.
Philia: Seit Deiner Kindheit spielst Du Klavier... Gibt es ein weiteres Instrument, das Du beherrschst oder gerne zu spielen erlernen würdest?
Pavla: Ich liiiebe das Klavier – es ist ein Instrument, an dem du ständig lernst und ausprobierst. Klanglich finde es eigentlich nicht nötig, ein weiteres Instrument zu erlernen. Allerdings geniesse ich es schon, wenn andere Musiker damit musizieren.
Philia: Für mich ist "Mirror" eine zauberhaft herbstliches Album mit märchenhaften Zügen. Empfinde ich da ähnlich wie Du?
Pavla: Ich merke, dass ich die traurigsten und dramatischsten Momente meines Lebens besser durch Musik und in Texten ausdrücken kann... was ich denke und wer ich bin.
Philia: Deine Heimat das Sudetenland ist das sagenumwobene Gegend. Welche Sagenfigur magst Du am meisten?
Pavla: Kinder erzählen immer, dass der Wald lebt und von fantastischen Charakteren bevölkert ist...Eine meiner Lieblingsgeschichten handelte immer von Rusalka, einem Wassergeist der Seen und Flüsse. Am Ende, wenn die Liebe stirbt, wird daraus Gischt auf dem See.
Philia: Ich mag die ruhige und melancholische Musik sehr, quasi als Kontrast zum hektischen Alltag. Was bedeutet Musik für Dich, siehst Du Dich selbst als nachdenklichen und melancholischen Menschen?
Pavla: Für mich ist Musik auch eine Zeit für Traurigkeit und Träumen, in der ich meine Welt erschaffe. "Melancholisch" sein schützt mich vor meiner eigenen Unsicherheit und Zerbrechlichkeit.
Philia: Wann entscheidet sich für Dich, ob ein Song letztendlich als Solo oder Duett ausgearbeitet werden sollte?
Pavla: Nach Abschluss der Aufnahmen merkte ich, dass mehrere Lieder eine weitere "Stimme" benötigen zum Darstellen der zu erzählenden Geschichte. Die Titel "Overdose" und "The magic mirror" sind dafür ein gutes Beispiel.
Philia: Dein Album erscheint in der Vorweihnachtszeit… Vermisst Du in der Adventszeit Deine tschechische Heimat?
Pavla: Natürlich vermisse ich die weihnachtliche Atmosphäre, doch momentan konzentriere ich mich auf die Veröffentlichung des Albums und möglicherweise anstehende Konzerte. Da sind die Dinge, die mich momentan glücklich machen.
Philia: Das Artwork des Albums ist zauberhaft, erzähl doch bitte etwas zum entstehen…
Pavla: Wir hatten Ideen, wie das Album aussehen solle, aber der grösste Dank gebührt zweifellos unserem Freund und Graphik-Designer Daniel Rolli. Er war richtig gut darin, das Artwork genauso zu kreieren, dass es exakt das ausdrückt, was ich mit meiner Musik sagen möchte.
Philia: Hättest Du einen Wunsch frei, mit welchem Musiker Du gerne einmal zusammen spielen möchtest?
Pavla: Ich würde liebend gerne einmal mit Ryuichi Sakamoto spielen… allerding weiss ich nicht, ob er auch mit mir...:-)
www.pavlamikulasova.com