THE DEVIL & THE UNIVERSE – EP “Evoking Eternity” ab 30.4.

Das erste Wort hatte der 78-Blatt-Kartensatz des Tarots vom wohl bekanntesten Okkultisten der Neuzeit, Aleister Crowley. Die zwei gezogenen Karten waren „der Teufel“ und „das Universum“. Damit war der Name für das musikalisch-magisch-transzendente Gestaltungs- und Verwandlungsprojekt gefunden: THE DEVIL & THE UNIVERSE.

Ziel der zwei befreundeten Musiker Ashley Dayour („Whispers in the Shadow“) und David Pfister („Neigungsgruppe, Sex, Gewalt und gute Laune“) war es, Musik mit Hilfe magischer Systeme zu entwerfen. Die Rolle als kreativer Musiker aufzugeben und die Gesetzmäßigkeit magischer und religiöser Mechanismen musikalisches Gesetz sein zu lassen.

Bleiben wir beim Beispiel Tarot. Man ordne gewisse Akkorde oder rhythmische Reihenfolgen oder Instrumente bestimmten Karten zu, ziehe diese und schon beginnt ein Akt der stark an das automatische Schreiben erinnert. Eine beliebte Methode im Surrealismus, die es ermöglicht Emotionen oder Ausdrücke ohne eine Störung oder Eingreifen des „kritischen Ich“ wiedergeben zu können.

Aber ohne Ziel sind magische Methoden Verschwendung von Kraft. Jedes erarbeitete Musikstück hat ein spirituelles Thema das auf selbst aufgenommenen so genannten „Field Recordings“ spiritueller Momente aufbaut. Das Fundament für „Kruzfix“ sind beispielsweise Tonaufnahmen der täglich stattfindenden Lichterprozession in Lourdes. „Parvati‘s Lament“ basiert auf den Field Recordings einer Zeremonie für die hinduistische Muttergöttin Parvati, aufgenommen in einem Tempel im nepalesischem Pashupatinath in Kathmandu. Eine der wichtigsten Tempelstätten für Parvatis Ehemann Shiva am heiligen Fluss Bagmati. Von dort stammen auch die Aufnahmen einer rituellen Feuerbestattung eines Verstorbenen der niederen Kasten. Auch dieser Moment wurde methodisch bearbeitet, mit dem Wunsch die Auflösung der anonymen Person zu feiern und zu erheben.

Auch beim Finden des Titels „Imprint Daath“ der ersten Liedsammlung von THE DEVIL & THE UNIVERSE ließen sich Dayour und Pfister als Gefäße benutzen. Das Qliphoth (die dunkle Seite des kabbalistischen Lebensbaum) sollte hier seinen Willen bekommen. Genauso wie in den Musikstücken „Sitra Ahra“ oder „Gamaliel“.

Gleichzeitig ist die Wahrhaftigkeit und der Glaube an magische Formen bei diesem musikalischen Projekt sekundär. Vielleicht manifestiert sich hier Wahrheit, vielleicht Chaos, vielleicht Lüge. Ashley Dayour und David Pfister standen am Ende ihrer strikten Schöpfungsmethode überrascht vor einer Musiksammlung die ein homogener Soundtrack fürs Kopfkino zu sein scheint. Das System diktierte und es erschuf erstaunlich viele Wohltöne und nicht nur phonetische Anarchie.
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